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Cava nimmt unter den Qualitätsweinen Spaniens eine Sonderstellung ein. Wie auch die Erzeugnisse beispielsweise aus der Rioja oder der Navarra handelt es sich um einen Wein aus einem geschütztem Herkunftsgebiet nach höchstem EG-Standard (v.c.p.r.d., vinos de calidad producidos en regiones determinadas). Die Herkunft des Cava ist jedoch nicht auf eine einzelne geographisch geschlossene Region festgelegt. Daher lautet die offizielle Bezeichnung nicht Denominación de Origen (D.O.) Cava, sondern Denominación Cava (D.Cava).
Das Zentrum der Cava-Herstellung liegt in Katalonien,
und dort insbesondere im Penedés. In dem im Hinterland von Barcelona gelegenen
Städtchen Sant Sadurni d’Anoia - der inoffiziellen ‘Hauptstadt des Cavas’ -
wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kommerziell Cava
produziert. Bis zu 95% aller Cavas reifen in den Kreidekellern von San Sadurni oder in den
Bodegas der Umgebung. Ein bemerkenswert hoher
Prozentsatz, bedenkt man, dass zur Denominación Cava immerhin 160 verschiedene Landkreise in sieben spanischen Regionen gehören.
Die Provinzen und Ortschaften, in denen die Cava-Produktion erlaubt ist, sind genau definiert. Dazu gehören Ortschaften in den Provinzen
La Rioja und Alava
(Teilbereiche der Weinregion D.O.Ca. Rioja),
in der Navarra (Teile der D.O. Navarra),
in Zaragossa (Teile der D.O. Cariñena)
und Teile der autonomen Region D.O. Extemadura.
Unerachtet dieser regionalen Diversifikation gilt jedoch: Der weitaus überwiegende Teil der erlaubten Zonen liegt im Nordosten Spaniens, in
Katalonien. Cava-Herstellung ist dort zugelassen in Ortschaften der Provinzen
Gerona (die bei der Weinerzeugung zur
D.O. Ampurdán gerechnet werden),
Lérida(D.O. Costers del Segre),
Tarragona
(D.O. Tarragona, D.O. Conca de Barberá und Teile der Provinz Barcelona
(D.O. Penedés und D.O. Alella).
Im 19. Jahrhundert, als die Reblausplage
in Frankreich schon die meisten Weinberge verwüstet hatte, spielte Katalonien
eine wichtige Rolle als Weinlieferant. Man pflanzte einfache Rotweinsorten an, bis 1887 die Reblaus auch das Penedés erreichte.
Nach der Reblausepidemie wandelte sich das Penedés von einer Rotwein- zu einer Weißweinregion.
In diese Zeit fällt auch der Aufstieg der Cava-Kellereien, die seitdem den Charakter der Penedés-Weine prägen.
Schaumweine kennt man überhaupt erst seit etwa 350 Jahren. Um die Herkunft der ersten schäumenden Weine ranken sich diverse Legenden, zu denen auch die des vorgeblichen Erfinders
Dom Pérignon gehört. Richtig ist, dass die ersten Schaumweine ein Zufallsprodukt waren, entstanden durch die unbeabsichtigte Nachgärung der damals nicht
sauber filtrierten Weißweine. War die Flasche mit Kork gut verschlossen, so blieb die Kohlensäure in der Flasche.
Die ältesten absichtlich erzeugten Schaumweine der Welt stammen vermutlich aus dem südwestfranzösischen Limoux, wo sie schon für das Jahr 1544 belegt sind.
In Spanien begann,soweit sich das aus den verfügbaren Dokumenten ersehen lässt, Manuel Raventós im Jahre 1872 als erster mit der Produktion schäumender
Weine nach der Champagner-Methode. Viele folgten in den folgenden Jahrzehnten seinem Beispiel.
Der Absatz war gut, denn die Reblausplage hatte die Rebanlagen in der Champagne zerstört, was die Nachfrage nach spanischen Produkten steigen ließ.
Ab 1877 ersetzte der spanische ‘Xampán’ den französischen Champagner am spanischen Hof.
Ab 1883 wurde der Begriff Xampán durch den Begriff Espumoso ersetzt. Als die Reblaus auch in den Weinbergen
Kataloniens zuschlug, entdeckte der Weinmacher Marc Mir i Capella aus Sant Sadurni d’Anoia,
dass man der Plage Herr werden kann, indem man resistente amerikanische Reben auf dem Wurzelstock aufpropft. Diese Maßnahme führte dazu, dass die Region sich schnell wieder erholen konnte.
Wie es zu der Bezeichnung Cava kam
1960 kam es zu einer entscheidenden Wende für die Cava-Erzeuger in Spanien. Damals wurden die Cavas
noch als Champagner auf den Markt gebracht. Der große Erfolg des Castillo Perelada ‘Champagen Rosado’ in Großbritannien
führte jedoch zu Beschwerden seitens der französischen Champagner-Erzeuger. Die wichtigsten Champagner-Häuser (Bollinger, Charles Heidsieck,
Monopoe, Krug, Lanson, Louis Roederer, Merant, Moet & Chandon, Mumm, Perrier Jouet, Pol Roger und
Veuve Clicqout) brachten die Angelegenheit vor Gericht und erhielten zum ersten Mal den Zuspruch für den Schutz ihrer Herkunftsbezeichnung. Seit dieser
Zeit sind alle Erzeuger von Schaumwein, die nicht in der Weinbauregion Champagne beheimatet sind, verpflichtet, ihre Produkte unter einer alternativen Herkunftsbezeichung zu vermarkten. In Spanien nahm man dies zum Anlass, die
Denominación Cava zu gründen. Für Castillo Perelada erwies sich die
ganze Angelegenheit als Glücksfall: neben der öffentlichen Sympathie durfte man sich noch über viel kostenlose Werbung freuen. Bis zum heutigen Tag ist der Cava Rosado fester Bestandteil des Sortiments.
Im Wein-Shop: Cava Rosado |
Bodega-Portrait: Castillo Perelada